Karate-Kobudo-Fitness-Trainingsprogramm

Unser Kampfsport-Training setzt sich - neben den drei Grundpfeilern Kihon, Kata und Kumite der beiden Kampfkünste Karate und Kobudo - auch aus den (notwendigen) Aufwärm- und Konditionstrainingsübungen zusammen. Besonders die beiden letzteren tragen zur allgemeinen Fitness bei, die unabhängig vom Alter einen essentiellen Teil zur Gesundheitserhaltung darstellt. Wir verstehen die verschiedenen Trainingsabschnitte wie folgt:

Fitness - Die Grundlage
Im Allgemeinen versteht man unter Fitness körperliches und oft auch geistiges Wohlbefinden: „Mens sana in corpore sano“ („In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“, nach Juvenal, 60-140 n. Chr.). Entsprechend legt Fitness die Grundlage für die Leistungsfähigkeit im Alltag und ermöglicht es, Belastungen besser zu meistern. Welche Fähigkeiten zählen zur Fitness?

Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination;
mehr noch psychische und soziale Komponenten, wie Gesundheit und Wohlbefinden.

Der Deutsche Sportbund (DSB) hat dazu bereits 1997 die Definition „Richtig fit“ mit den vier Schlagworten formuliert:

Regelmäßig, richtig, mit Maß und mit Spaß Sport zu treiben.

Heute ist diese Definition von der Nachfolgeorganisation des DSB, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), besonders auf den Personenkreis der über 50-jährigen als „Richtig fit ab 50“ erweitert worden.

Ziel unseres Vereins ist deshalb die Umsetzung dieses Leitsatzes, um damit in jedem Alter unsere Fitness zu erhalten und zu verbessern.

 

Kihon - Die Grundschule

In diesem Trainingsbereich werden einzelne Grundtechniken der Kampfkünste durch intensives Üben gefestigt. Es wird hierbei auf die korrekte Ausführung jeder einzelnen Bewegung geachtet. Ziel ist es, den Ablauf der Techniken zu verinnerlichen und ihre Ausführung zu optimieren.

Kata - Die Formen

Die Kombination der Grundtechniken zu einem Verteidigungs- und Angriffsablauf in der Kata simuliert den Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner. Dabei ist das Verständnis der Techniken essentiell um zu gewährleisten, dass die Kata nicht nur als Reihenfolge einzelner nicht miteinander verbundener Techniken, sondern als effektive Kombination dieser erfolgt. Dazu wird die Anwendung der Kata, das Bunkai, mit einem Partner trainiert. Auf diese Weise wird die Sinnhaftigkeit der Übungen besser verständlich.

Kumite - Der Kampf

Im Kumite unterscheidet man verschiedene Trainingsstufen:
Gohon Kumite (Fünfschrittkampf), Sanbon Kumite (Dreischrittkampf), Kihon Ippon Kumite (grundschulmäßiger Einschrittkampf) und Kaeshi Ippon Kumite (erwidernder Einschrittkampf).
Dabei werden die abgesprochenen Angriffs- und Verteidigungstechniken in oben genannter Anzahl wiederholt. Nach der letzten Verteidigungstechnik erfolgt ein Gegenangriff. Ziel ist hierbei die Präzision der Techniken zu optimieren und ein Gefühl für den richtigen Abstand zum Trainingspartner zu bekommen.

In der Trainingsstufe des Jiyu Ippon Kumite werden nur die Angriffstechniken angesagt, Abwehr und Gegenangriff sind frei. Da diese Techniken aus der Bewegung heraus ausgeführt werden, sind diese sehr nah am Freikampf. Für die Trainingspartner bedeutet dies eine entsprechende Technikkontrolle, um den kontaktlosen Charakter des Shotokan Karate und Kobudo zu erhalten.

Im Karate stellt das Kumite, der freie Kampf, die höchste Trainingsstufe dar. Hier ist noch stärker darauf zu achten, dass die Techniken in ihrer schnellen Ausführung präzise erfolgen, um auch hier den kontaktlosen Kampfsport beizubehalten. Im Kobudo wird diese höchste Stufe des Kumite nicht durchgeführt.

Demgegenüber gibt es im Kobudo das Renzoku Kumite. Hierbei handelt es sich um eine Aufeinanderfolge von bis zu 14 Angriffstechniken. Es erfolgt jeweils ein Konter mit anschließendem Gegenangriff, wobei Angriffs- und Verteidigerrolle wechseln. Auch hier ist auf eine kontaktlose Durchführung zu achten.

Am Ende des Trainings bewirken Entspannungsübungen einen Abbau der durch das Training aufgetretenen körperlichen Anspannung.

Grundlage für das Training sind Respekt vor den Trainingspartnern und vor dem Sensei (Lehrer/Trainer/Meister) Auf diese Weise wird ein reibungsloser, verletzungsfreier und disziplinierter Ablauf des Trainings gewährleistet.

Entsprechend der asiatischen Tradition wird das Training barfuß ausgeführt.

 

Quellen: www.Karate-Do.de; Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 1997; 48:222.; www.richtig-fitab50.de; Wikipedia